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Verteilungsexperiment

Kurzbeschreibung

ProbandInnen entscheiden einmal unter Unsicherheit bezüglich des eigenen Einkommens, einmal unter relativ sicheren Informationen über eine Einkommensverteilungsstruktur. Das eigenen Einkommen ergibt sich durch ein Produktionsspiel, dessen Ergebnis über die Einkommensklasse (sehr hoch bis sehr niedrig) bestimmt. Am Ende werden die TeilnehmerInnen proportional zu ihrem fiktiven Experimental-Einkommen ausbezahlt. Im Durchschnitt können ProbandInnen mit 24 Euro Auszahlung rechnen. Anschließend werden gezielt einzelne TeilnehmerInnen interviewt. Diese Interviews dauern etwa 30 Minuten und finden im Zeitraum von 18.00 bis 20.00 Uhr im Anschluss an das Experiment statt. Der Zeitraum ergibt sich, da nicht alle ProbandInnen gleichzeitig interviewt werden können. TeilnehmerInnen am Experiment verpflichten sich vorab, für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Für ein Interview erhalten die Befragen 15 Euro zusätzlich zu ihrer Auszahlung im Experiment.

Langbeschreibung

1 a. Vorstellung, Diskussion und Auswahl eines Verteilungsschemas

Den ProbandInnen werden 4 Einkommensverteilungen vorgestellt. Nach einer Diskussionsphase wird eine davon per Mehrheitsentscheid gewählt. Dabei ist eine absolute Mehrheit (50% plus eine Stimme) nötig. Wenn keine der vier Alternativen eine solche erhält, werden die beiden meistgewählten zur Abstimmung gestellt und die Variante, die diese Stichwahl gewinnt, ist das gewählte Verteilungsschema.

1 b. Erste Produktionsphase

Anschließend folgt eine Produktionsphase. Die TeilnehmerInnen haben die Wahl, (a) entweder ein 90-sekündiges Mathematikquiz (Multiplikationsaufgaben) zu lösen, oder (b) 5 Minuten für ein Kreuzworträtsel aufzuwenden. Je mehr Aufgaben richtig gerechnet wurden bzw. Lösungsbuchstaben gefunden wurden, desto mehr Punkte erhält ein Teilnehmer. Die Vergleichbarkeit von Mathematik-Punkten und Kreuzworträtsel-Punkten wird durch eine vorab bewährte Umrechnunstabelle gewährleistet.

1 c. Erstes hypothetisches Einkommen

Nach der Produktionsphase werden die Einkommenspositionen gemäß dem gewählten Schema anhand der erzielten Punkte vergeben: Wer die meisten Punkte hat, erzielt das höchste Einkommen, wer das niedrigste hat, das niedrigste Einkommen, etc.

2 a. Zweite Diskussionsrunde und ggf. Reform/Neuwahl des Verteilungsschemas

Nun folgt eine weitere Diskussionsrunde, in der die TeilnehmerInnen die Möglichkeit haben, eine neue Verteilungsstruktur aus den bekannten 4 Varianten zu wählen. Wiederum gilt das Schema als gewählt, dass die absolute Mehrheit (mit ggf. Stichwahl) erreicht.

2 b. Zweites Produktionsspiel

Die ProbandInnen wiederholen das Produktionsspiel, wobei sie wiederum zwischen Mathematikaufgaben oder Kreuzworträtsel entscheiden können. Dabei kann, aber muss nicht dieselbe Produktionsaufgabe wie beim ersten Mal gewählt werden.

2 c. Zweites hypothetisches Einkommen

Wiederum entscheidet die Rangfolge der produzierten Punkte über das Einkommen. Allerdings kann sich, sofern die Gruppe beim zweiten Mal eine andere Verteilungsstruktur gewählt hat, das hypothetische absolute Einkommen bei ggf. gleicher relativer Position ändern. Beispiel: Angenommen, in der ersten Runde wurde Schema X gewählt, nach welchem der fünftbeste ein hypothetisches Jahreseinkommen von 32.000 Euro erhält. Nun wählt die Gruppe z.B. in der zweiten Runde das Einkommensschema Y, nach welchem der fünftbeste 29.000 Euro erhält. Da vor jeder Einkommenszuteilung jedoch jeweils ein eigenes Produktionsspiel stattfindet, muss es nicht zwangsläufig so sein, dass die fünftbeste Position in Runde 1 und Runde 2 von derselben Person eingenommen wird. Möglich ist es aber.

3. Berechnung des hypothetischen Gesamteinkommens (erstes Einkommen geht stärker ein) und der tatsächlichen Auszahlung

Die Auszahlung ergibt sich wie folgt: Das Einkommen aus der ersten Runde geht mit dem Faktor 1 in die Gesamtsumme ein. Für die zweite Runde ergibt sich das Einkommen wie folgt: 0,8 mal das Einkommen aus Runde 1 plus 0,2 mal Einkommen aus Runde 2. Dieses Ergebnis wird dann durch einen noch genau zu bestimmenden Faktor dividiert, der aber den TeilnehmerInnen vor dem Experiment bekannt gegeben wird. Der Wert wird etwa im Bereich von 1.000 liegen; die TeilnehmerInnen können in jedem Fall mit einem Durchschnittseinkommen von 24 Euro rechnen.

Ein Beispiel zur Einkommensgenerierung nach der genannten Formel:

Angenommen, Spieler S erhält in der ersten Runde ein hypothetisches Einkommen von 20.000 Euro, in der zweiten ein hypothetisches Einkommen von 16.000 Euro. Dann ergibt sich das gesamte hypothetische Einkommen wie folgt:

(1 * 20.000) + (0,8 * 20.000 + 0,2 * 16.000) Euro = 39.200 Euro.

Diese Summe wird dann durch den Umrechnungsfaktor dividiert, z.b. 1.000, so dass sich als echte Auszahlung ein Wert von

39.200 : 1.000 = 39,20 Euro

ergibt.

Diese jeweils erzielte Auszahlung erhalten die ProbandInnen direkt nach dem Experiment.

4. Interviews

Im Anschluss an das Experiment werden acht Personen ausgwählt, die jeweils 30 Minuten interviewt werden. Diese Auswahl ergibt sich erst durch die Ergebnisse des Experiments, weshalb vorab nicht festgelegt werden kann, wer interviewt wird. Alle ProbandInnen verpflichten sich aber durch die Teilnahme am Experiment, für das Interview zur Verfügung zu stehen.

Die Interviews werden direkt nach dem Experiment durchgeführt. Da aber nicht alle ausgewählten Personen gleichzeitig befragt werden können, ergeben sich leider Wartezeiten. Die interviewten ProbandInnen erhalten für das Interview zusätzlich zu den Auszahlungen im Experiment nochmals 15 Euro (um sowohl das Interview als auch die Wartezeiten zu kompensieren).

 

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